SOLVEIG SCHMID

Stipendiatin 2020/21

*1990 in Oberkirch, studierte Bildende Kunst bei Prof. Valérie Favre und Prof. Robert Lucander an der UdK, Meisterschüler 2022.

Für mich sind Linien und Formen wie Spuren  eines  performativen  Ansatzes,  welcher  die  Direktheit  meiner  Arbeitsweise  erkennen  lässt. Farbflächen  deuten  auf  undefinierbare  Formen hin, welche Größenverhältnisse verhandeln und so auch in  den Raum eingreifen und dessen Architektur kommentieren. In  manchen  Arbeiten  wirken  diese  Ausschnitte  wie  Monumente,  in  anderen  Kompositionen  wirken  sie  wie  Raumdurchquerungen  von  Schriftsilhouetten oder menschlichen Gesten. Der Leinwandstoff bietet in seiner natürlichen Farbigkeit eine Fläche, die mit der Ausdehnung der Ölfarbe auch eine Ausdehnung des Gegenstandes bewirkt und den Gedanken des reduzierten Farbspektrums erweitert.  Die  feinen,  malerischen  Strukturen  innerhalb  der  Farben und Farbübergänge  spielen  unter  anderem mit dem Phänomen der Wahrnehmung von Schärfe und Unschärfe.  Diese vermeintliche Tiefe deutet auf scheinbar unendliche  Horizonte, wie Himmel, Meer oder Elemente in verschiedenen Aggregatzuständen. Mit den groß angelegten Formausschnitten und den allover-paintings möchte ich eine Spannung zwischen Ruhe und Kraft bewirken, die zur Kontemplation einladen soll.