ANNA RAOH & EMIL URBANEK

2 u

9. April bis 4. Juli 2025

Die Dorothea-Konwiarz-Stiftung freut sich, die Ausstellung von Anna Raoh und Emil Urbanek zu präsentieren.

„Der Titel der Duo-Ausstellung 2 u von Emil Urbanek und Anna Raoh spannt einen formellen Bogen zur Gruppenausstellung 4 Doro des Förderjahrgangs 2024/25. Das Ersetzen von Satzteilen durch gleich klingende Zahlen oder Buchstaben, auch homophone Abkürzung genannt, spielt mit der inhaltlichen Intensität einer Nachricht und kann bei der Übermittlung von Emotionen als Codierung verwendet werden. Ähnliche Mechanismen interessieren Raoh und Urbanek in ihren malerischen Positionen. Narrative und Emotionen werden zu Bildern, die eine eigene Sprache sprechen und in Dialog treten.

In Emil Urbaneks Arbeiten finden Wesen, Früchte und Figuren zusammen. Sie gehen den sensiblen Moment einer Begegnung ein, in dem Unsichtbares verhandelt wird. Dabei interessiert Urbanek die Nichtlinearität von Annäherung und das Innehalten. Die Darstellung der Szenen befindet sich auf der Schwelle zwischen den scharfen und sanften Konturen von Erinnerung und Vorstellung. In einer seltsamen Ruhe sind die Formen klar zu erkennen sowie deren Auflösung in schemenhafte Verläufe und zerstreute Körnung.

Anna Raoh beschäftigt in ihrer Arbeit das Wechselspiel von Nähe und Distanz, von Sich-Zeigen und Verstecken. Das spiegelt sich auch in den Gegensätzen ihrer Motive sowie den verwendeten Techniken wider: durchscheinende Ölfarbe – in dünnen Schichten auf- und wieder abgetragen, grobe Kohlezeichnungen, deckende Acrylfarbe, verschwommene Drucke. Sie zeigt Zwischenzustände, in denen sich Objekte voneinander absetzen und ineinander zerfließen, Stillstand und Bewegung zugleich stattfinden können. Fragmente einer Geschichte werden durch den Bezug auf der Künstlerin vertraute Orte und Erinnerungsräume erzählt.

Gemeinsam öffnen Anna Raoh und Emil Urbanek einen Raum der Auseinandersetzung mit Erinnerung und spielen mit dem Übergang von Realem zur Vorstellung. Harte Kanten treffen auf weiche Wesen in Welten, die nicht klar verortbar sind, die sich wie ein Traumbild nur kurz zeigen, um sich im nächsten Augenblick wieder aufzulösen.“

 

ANNA RAOH

 

EMIL URBANEK