In DOROTHEAS RAUM ist zu jeder Ausstellung ein anderes Bild der Stifterin Dorothea Konwiarz (1932–1999) zu sehen. Es sind die ausstellenden Stipendiatinnen, die dieses auswählen. Im Laufe der Zeit werden die Besucher der Stiftung damit auf wechselvolle Weise durch das Oeuvre von Dorothea Konwiarz geführt. Alle Bilder versammeln sich nach und nach in der digitalen Galerie von DOROTHEAS RAUM.
„Dorothea Konwiarz, eine Künstlerin von bemerkenswerter Gestaltungskraft, niemals auf der Flucht aus der Realität ins Abstrakt- Dekorative: Die weltweit Aufsehen erregende Flugzeugentführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“, deren Opfer sie wurde, fand
in ihrer späten Schaffensperiode den Niederschlag in einem Bilderzyklus ‚Highjacking‘ von albtraumhafter Intensität.“ Ottokar Fritze
„Mit dem Pinsel wollte Dorothea die Dürftigkeit und das Elend erfassen, holte sich ihre Modelle von nebenan, aus der Straßenbahn, von Schwarzmarktplätzen, an den Fürsorgeschaltern. Sie malte die dumpfe Verzweiflung der Überlebenden des großen Mordens. Fühlte sich den Gedemütigten verbunden, den Kriegswitwen ohne Hoffnung, Trümmerfrauen ohne Lächeln – sie war keine widerborstige Emanze. Dorothea war Malerin. Menschenmalerin.“ Ottokar Fritze
„Ab Ende der sechziger Jahre wurde Dorothea Konwiarz von den beiden großen Sendern (es gab noch keine “Freien”) immer häufiger als Bühnenbildnerin und Bühnenarchitektin herangezogen. An die heute üblichen virtuellen Hintergrunddekorationen war noch nicht zu denken, alles musste detailgenau gezeichnet und ausgeführt werden. Vermutlich mehr als hundert Szenenbilder entwarf und betreute sie für oft nur minutenlange Fernseheeinspielungen, von denen jedes einzelne als Bühnenbild eines abendfüllenden Bühnenstücks hätte dienen können.“ Ottokar Fritze
„Auch in den Folgejahren blieb Dorothea Konwiarz bei der ‚Menschenmalerei‘. Sie malte nun vorwiegend jüngere Frauen und war erkennbar von Hofer und Gauguin beeinflusst. Mit dreiundzwanzig verließ sie die Hochschule.“ Ottokar Fritze