EMIL URBANEK

Stipendiatin 2024/25

© Nikita Do Vale Reimann
Emil Urbanek (*2000, Berlin) studiert seit 2019 Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin in der Klasse von Prof. Thomas Zipp. Zu sehen waren Emil Urbaneks Arbeiten u. a. in einer Einzelausstellung in der Weserhalle (2024) und in einer Duo-Ausstellung bei Eigen + Art Lab (2023).

In meinen Arbeiten versuche ich, innezuhalten und etwas Momenthaftes zu untersuchen. Figuren und Objekte finden sich oft in Szenerien wieder, die nicht immer klar definierbar sind, doch wirken sie konzentriert. Zwischen metaphorischen Körpern wie Büschen, Früchten und zerbrechlichen Behältern wie Gläser, ruhen sie. Ruhen, in etwas – sie halten, enthalten, sind selbst ein Behälter. Dabei interessiert es mich, im Bild einen zögerlichen Moment zu öffnen, der verweilt – um eine Art Neugierde im Zweifel zu finden.

Ich beginne meist mit verschwommenen, windartigen Graphitspuren. Dieser Schritt hilft mir bildnerische Bezugspunkte zu finden, an denen sich eine Idee beim vorbeiziehen festhalten kann. Ab und zu dient eine Vase als wiederkehrende und verlässliche Form und beginnt einen formellen Dialog zwischen ihrer eigenen Form und dem Umriss der Leinwand. Fast bildfüllend ist sie oft gerade so erkennbar durch eine leichte Farbverschiebung und hält ein Gleichgewicht zwischen etwas Sichtbarem und etwas Verborgenem.  Als sinnbildlicher Behälter fungiert sie so eher wie eine Linse. Oft arbeite ich an mehreren Bildern gleichzeitig, hänge sie nebeneinander und lasse mich von ihnen umgeben. So befinde ich mich manchmal wie in einem Versteck, inmitten der dichten, pflanzenartigen Körper – wie die Figuren selbst, in einem Busch. Die gleichzeitige Arbeit an mehreren Bildern schafft für mich auch einen Austausch zwischen ihnen. Manchmal treffe ich eine Entscheidung innerhalb eines Bildes oder probiere etwas aus, das mich an eine Frage erinnert, die ich zu einem anderen Bild hatte… Plötzlich glaube ich, eine Lösung für ein anderes Bild gefunden zu haben, ohne davor zu stehen. Auf diese Weise öffnen sich Fenster in eine Welt, die sich selbst am besten kennt.

IG: Emil Urbanek