Die Dorothea Konwiarz Stiftung freut sich, das neue Jahr mit der Ausstellung von Momo Bera (Stipendiatin 2022/23) und Ana Tomic (Stipendiatin 2021/22) zu eröffnen. Der Jahreswechsel ist traditionsgemäß laut, um böse Geister zu vertreiben. Unsere Stipendiatinnen lassen in ihrer Ausstellung hingegen Geister aufscheinen: Sind es bei Ana Tomic Geister der Kunst- und Kulturgeschichte, sind es bei Momo Bera innere Geister, die sich aus einer unbekannten Vergangenheit hervordrängen.
„Jaques Derrida forderte, dass wir lernen, mit Gespenstern zu leben. Er sah Gespenster als die Figuren des Dritten, die von vornherein alle das abendländische Denken prägende Binarismen unterlaufen. Er siedelt die Gespensterfigur im Raum des Zwischens an. Gespenster erscheinen gleichsam als Zeithybride, Fragmente der Vergangenheit, die in der Gegenwart wirken und als offene Fragen die Zukunft heimsuchen. Sie sind ein Aufdrängen des Erinnerns, des individuellen und kollektiven, ohne dass die Erinnerung sich zwangsläufig als solche preisgibt. In der Ausstellung „resting in a haunted house“ berühren Ana Tomic und Momo Bera Themen der Erinnerung, der Erinnerungswürdigkeit, der Historizität von Raum und Körper, sowie seiner Unsichtbarmachung.“
OLIVIA PARKES floating points | 2022 | Öl auf Holz | 65 x 47 cm
MARLEN LETETZKI O. T. | 2002 | Acryl und Öl auf Aluminium | 110 x 90 cm
MARLEN LETETZKI | O. T. | 2022 | Öl und Gesso auf Aluminium | 180 x 145 cm
OLIVIA PARKES living like the rose | 2022 | Öl auf Leinwand | 50,5 x 43,4 cm
OLIVIA PARKES the same river | 2021 | Öl auf Leinwand | 52,5 x 77,5 cm
MARLEN LETETZKI
O. T. | 2022 | Öl auf Aluminium | 145 x 120 cm
OLIVIA PARKES passage | 2022 | Öl auf Holz | 59,5 x 85,5 xcm
MARLEN LETETZKI O. T. | 2022 | Aquarell und Acryl auf Papier | 41 x 31 cm
OLIVIA PARKES old gold | 2018 | Öl auf Karton | 35 x 45 cm
OLIVIA PARKES new horizons | 2022 | Öl auf Karton | 48 x 59 cm
OLIVIA PARKES lucy | 2022 | Öl auf Holz | 11 x 15 cm
OLIVIA PARKES night ride | 2022 | Öl auf Karton | 59 x 48 cm
MARLEN LETETZKI O. T. | 2022 | Öl und Gesso auf Aluminium | 75 x 60 cm
MARLEN LETETZKI O. T. | 2021 | Acryl und Öl auf Aluminium | 14 x 7 x 2 cm
Die Dorothea Konwiarz Stiftung freut sich, das Werk der beiden Stipendiatinnen des Förderjahrgangs 2020/21 nach einigen Gruppenausstellungen nun umfassender in der Galerie präsentieren zu können.
In den Bildwelten von Marlen Letetzki schweben Objekte, schmiegen sich Dinge aneinander, schmelzen Formen. Es sind Bildelemente, die an etwas erinnern, aber keine Entsprechung in der realen Welt haben. Die Künstlerin erfindet virtuell Objekte, die sie in stilllebenähnlichen Arrangements inszeniert. Es ist eine Art skulpturaler Prozess, der unabhängig von analogen Bedingungen abläuft. In malerischen Übersetzungen dieser Simulationen macht Letetzki so sichtbar, was sein könnte.
Die Gemälde von Olivia Parkes suchen nach einer visuellen Sprache für die zirkuläre Beziehung zwischen Darstellung und Realität und dem kollektiven Gefühl der Angst, das das zeitgenössische Leben beherrscht. Die Künstlerin strebt sowohl eine psychologische als auch eine physische Wiedergabe von Raum und Farbe an und verfolgt eine Form von gesättigtem oder halluzinatorischem Realismus, der dem Schrecken, der Komik und dem Mysterium der Bewegung durch die Welt angemessen erscheint.
Marlen Letetzki (geb. 1990 in Weimar) studierte Bildende Kunst an der Universität der Künste bei Pia Fries, Gregory Cumins und Christine Streuli sowie am Chelsea College in London. Zudem studierte sie Philosophie an der Humboldt Universität. 2015 erhielt sie den Meisterschülerpreis des Präsidenten der UdK. Jüngste Ausstellungsorte waren: Kunstverein KunstHaus, Potsdam (2022), Galerie Mark Müller, Zürich (2021), Salondergegenwart, Hamburg (2019) sowie ihre Berliner Galerie FeldbuschWiesnerRudolph (2021).
Olivia Parkes (geb. 1989 in London) ist eine britisch-amerikanische Künstlerin und Autorin, die in Berlin lebt. Sie erhielt ihren BA in Studio Art & Art History von der Wesleyan University in den USA und schloss ihr Studium an der Universität der Künste Berlin als Meisterschülerin in der Klasse Favre ab. Jüngste Ausstellungen und Auftritte fanden in folgenden Institutionen statt: Kunstquartier Bethanien, Berlin (2021), Canepa Neri, Mailand (2019), Hannah Barry Gallery, London (2019), sowie in ihrer Berliner Galerie Mountains (2022).
Ausstellungsansicht SOLVEIG SCHMID | JANE GARBERT | SOLVEIG SCHMID
Ausstellungsansicht SOLVEIG SCHMID | JANE GARBERT
Ausstellungsansicht SOLVEIG SCHMID | JANE GARBERT | SOLVEIG SCHMID
JANE GARBERT pu (32-teilige Serie) | 2022 | Acryl hinter Plexiglas, Kunststoffrahmen | 31 x 31 cm
JANE GARBERT pu (32-teilige Serie) | 2022 | Acryl hinter Plexiglas, Kunststoffrahmen 31 x 31 cm
(32-teilige Serie) | 2022 | Acryl hinter Plexiglas, Kunststoffrahmen 31 x 31 cm
(32-teilige Serie) | 2022 | Acryl hinter Plexiglas, Kunststoffrahmen 31 x 31 cm
SOLVEIG SCHMID | passage I | 2022 | Öl und Harz auf Leinwand | 230 x 165 cm
SOLVEIG SCHMID | infrequency I | 2022 | Öl und Harz auf Leinwand | 230 x 165 cm
SOLVEIG SCHMID auftrieb | 2022 | Pigmente, Öl und Harz auf Leinwand 230 x 165 cm
JANE GARBERT cover VII | 2022 | Digitaldruck auf Vlies | 300 x 197 cm
SOLVEIG SCHMID juice | 2022 | Pigmente, Öl und Harz auf Papier, kaschiert | 29,3 x 21 cm
JANE GARBERT come closer | 2022 | Acryl hinter Plexiglas, Kunststoffrahmen | 33,4 x 25,6 cm
SOLVEIG SCHMID j | 2022 | Pigmente, Öl und Harz auf Papier, kaschiert | 29,3 x 21 cm
Das Äquivalenzzeichen ≈ approximately equal (ungefähr gleich/sich annähernd ) wurde von den Künstlerinnen Jane Garbert und Solveig Schmid als Piktogramm für Ihre Duo-Präsentation mit dem Titel between gewählt. Die beiden geschwungenen übereinander liegenden Schlangenlinien stehen im mathematischen Kontext für die Darstellung eines ungefähr gleichen Größenverhältnisses zweier oder mehrerer Zahlen bzw. Terme. Der gelb-orange Farbverlauf des Hintergrunds symbolisiert die Wellen innerhalb des Farb- oder Lichtspektrums, die vom menschlichen Gehirn als bekannte Spektralfarben interpretiert werden. Je nach Wellenlänge des Lichts interpretieren wir eine andere Farbe.In der Ausstellung werden diese physikalischen und mathematischen Phänomene ebenso durch künstlerische Werkzeuge wie Pinsel, Leinwand, Öl- und Acrylfarben wie durch Kunstoff und Plexiglas untersucht. Das non-verbale Zwiegespräch der beiden Künstlerinnen vereint unterschiedliche malerische Herangehensweisen: Prozesshaftes und Impulsives – kontemplativ und meditativ. Während Schmids Arbeit auf die Notwendigkeit, Flüchtigkeit und das Ausbleiben der Zeichen verweist, wie zum Beispiel in infrequency I, archiviert Garberts seriell angelegte Malerei PU die ästhetische Vielfalt des Baumaterials Polyurethan, welches üblicherweise zur Dämmung, Dämpfung und Entdröhnung eingesetzt wird. Der reduzierte Farbeinsatz in Schmids Arbeiten deutet hingegen auf ein ephemeres Feld, auf dem intensive Dichte und Durchlässigkeit ermittelt werden. Es scheint, als schöpft die Künstlerin ihre Komposition exakt aus diesem maltechnischen Zwischenraum – ein Rauschen von Oberflächlichkeit und Tiefe oder Ruhe und Kraft ertönt. Auf diese Weise untersucht Schmid Sehgewohnheiten und mögliche Größenverhältnisse im Raum. Der vermeintliche Ort, den Garberts Bild Cover Up zeigt, spielt ähnlich mit dem Phänomen optischer Vieldeutigkeit. Zufällig vorgefunden steht der Bildinhalt für einen konstruktiven Plan. Als an der Wand lehnendes Raumelement inszeniert, wird durch die stoffliche Textur der Oberfläche eine Sinnlichkeit mit einer formalen Ordnung verknüpft. Die Farbpalette beider Künstlerinnen reicht von Neonpink über Tiefblau zu hellen Pastelltönen. Beide erkunden in ihrer unterschiedlichen malerischen Praxis Imaginationsräume von scheinbar Gegensätzlichem: Natur oder Künstlichkeit, abstrakt oder gegenständlich.
Claudia Chaseling, Anna zur Nieden, Johanna Oenicke, Margot Prosser, Anne Schreiber, Renata Tumarova
RENATA TUMAROVA | Auf der falschen Spur | Öl auf Leinwand | 160 x 140 cm | 2009
Claudia Chaseling
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